Fernsehgesicht, Familienvater und Morgenmuffel Chris Hanselmann ist der einzige Moderator, der mit seinen Händen Gitarre spielt, während er mit den Füssen das Schlagzeug bedient und dabei auch noch babbeln kann. Wenn der geoutete Van-Liebhaber in seiner Sendung POCKETSOUL nicht gerade mit Grössen wie Snoop Lion, Jurassic 5 oder DMC von Run DMC jammt, ist er bestimmt dabei, irgendwo in seiner Firma Feuer zu löschen oder ...

Fernsehgesicht, Familienvater und Morgenmuffel Chris Hanselmann ist der einzige Moderator, der mit seinen Händen Gitarre spielt, während er mit den Füssen das Schlagzeug bedient und dabei auch noch babbeln kann. Wenn der geoutete Van-Liebhaber in seiner Sendung POCKETSOUL nicht gerade mit Grössen wie Snoop Lion, Jurassic 5 oder DMC von Run DMC jammt, ist er bestimmt dabei, irgendwo in seiner Firma Feuer zu löschen oder stellt seine Fähigkeiten als Facebook-Spastiker unter Beweis. Aber jemand der seine Firma nach dem bürgerlichen Namen von Jimi Hendrix tauft, zwölf Gitarren sein eigen nennt und für seine Liebe zum analogen Lebensgefühl einen Oscar in Vinyl verdient hätte, dem verzeiht man auch gerne, dass ihm diese sozialen Netzwerke noch mehr verwirren, als er ohnehin schon ist. Tatsache ist, dass der Souljazzliebhaber mit zu hohen Cholesterinwerten für die Realisation seiner Träume seine Gesundheit vernachlässigt, weil er täglich hinter dem Rücken seiner Frau in Millisekunden Fertiggerichte verschlingen muss. Denn im Leben eines Multitalents ist nie genug Zeit da, um nur einen Bruchteil der Millionen Ideen zu realisieren, die permanent in Chris' Kopf herumschwirren. Ein Schicksal, das der Fernsehpreisgewinner mit anderen Visionären teilt. Spätestens als sich der zwölfjährige Seeländer mitte der 80er Jahre nach dem Kauf seiner ersten Jimi-Hendrix-Platte vor dem Spiegel Luftgitarren technisch zu den Klängen von Purple Haze in alle Himmelsrichtungen verrenkte, waren die Weichen für eine langjährige Liebe zur Gitarrenmusik des letzten Jahrhunderts gestellt.

Wenn Chris diesen Text das erste Mal lesen wird, dann wette ich darauf, dass seine Augenbraue nach oben schnellt und er versuchen wird, böse zu gucken - wie immer, wenn er versucht, ernst zu bleiben. Unter männlichem Kichern und Rotstift wird er probieren, Zensur zu üben. Typisch Mann. Typisch Chef. Wieso an einem Image festhalten, wenn man mehrere haben kann?